Delegiertenversammlung des BFVJ e.V.

vom 10. bis 12. Januar in Jena

Die Fachschaft Jura in Jena hatte geladen und ziemlich viele kamen: Immerhin Vertreter von 17 verschiedenen Fachschaften hatten sich in den deutschen Osten zur Delegiertenversammlung des Bundesfachverbandes Jura aufgemacht. Galt es doch, einen neuen Vorstand zu wählen, die zukünftige Arbeit des Vereins zu planen und nicht zuletzt über aktuelle hochschulpolitische Themen zu diskutieren.

Jena begrüßte uns mit eisiger Kälte und so blieb den knapp 50 angereisten FachschaftsaktivistInnen nichts anderes übrig, als sich in dunkle, verrauchte Keller zum Wein zu verziehen: Einige bekannte Gesichter trafen sich und viele neue kamen dazu.

Kaum ausgeschlafen traf man sich am nächsten Morgen in der niegelnagelneuen Uni. Der Vorstand legte Rechenschaft darüber ab, was er die letzten dreizehn Monate getan hatte. Die Kasse wurde geprüft, der Vorstand entlastet und das erste Stück Arbeit war getan. Die Wahl des neuen Vorstands verlief geradezu beängstigend reibungslos: Im nächsten Jahr werden nun die Geschicke des Vereins durch Catharina Retzke (Regensburg), Lars Lehre (München) und Felix Arndt (Frankfurt/M.) gelenkt.

Die Debatte über die Pläne des BFVJ für 1997 füllte den restlichen Nachmittag: Ziel ist zunächst der Wiedereintritt aller Jura-Fachschaften (fünfzehn fehlen noch) und ein weiter verbesserter Informationsfluß zwischen den Gremien. Nach der positiven Resonanz vom Sommer 1996 soll hierfür wieder ein Koordinierungstreffen - diesmal in Frankfurt/M. - stattfinden, wo Erfahrungen ausgetauscht und Anregungen mitgenommen werden können.

Zunehmend zum Problem werden themenbezogene Seminare werden, da der Etat des BFVJ fast um die Hälfte gekürzt wurde. Mehr und mehr muß hier wohl auf externe Sponsoren zurückgegriffen werden. Nichtsdestotrotz wird es im Sommersemester 1997 folgende Veranstaltungen des BFVJ geben: Neben dem Fachschaftstreffen ist zunächst Anfang Mai ein Rhetorikseminar in Freiburg geplant. Vom 6. bis 8. Juni steht dann noch das Seminar zum Thema "Herausforderung Internet und neue Medien" in Regensburg auf dem Programm. Besondere Termine in den einzelnen Fachschaften sollen möglichst bald über Internet einem Veranstaltungskalender entnommen werden können.

Damit war der Pflichteil des Samstags beendet. Ermattet von so viel konstruktiver Arbeit zog es die Delegierten hinaus: Kultur in Jena oder Weimar stand auf dem Programm.

Für den Sonntag blieb dann noch der letzte große Brocken: Die Diskussion der Reform des Referendariats. Obwohl die Positionen zunächst hoffnungslos gegensätzlich schienen, war doch im Endeffekt der Wunsch nach einem konstruktiven Ergebnis groß genug, daß wir den "Standpunkt des BFVJ e.V. zu den Vorschlägen zur Reform des Referendariats" erarbeiten konnten.

In letzter Zeit wurden verstärkt Vorschläge zur Reform der juristischen Ausbildung, insbesondere des Referendariats, gemacht (z.B. DAV, BRAK, Initiative Bayerns). Auffällig war dabei, daß studentische Interessen nicht berücksichtigt wurden. Wir fordern daher nachdrücklich die Beteiligung der betroffenen Fachschaften und des BFVJ.

Unserer Ansicht nach sind an eine anzustrebende Reform folgende Forderungen zu stellen:

Der neue Vorstand hofft, sich damit in die Diskussion einmischen und studentische Interessen adäquat vertreten zu können.

Nach einem erfüllten Wochenende verließen wir Jena - der Fachschaft Jura in Jena sei an dieser Stelle noch mal herzlich für Ihren Einsatz gedankt - in der Hoffnung auf ein erfolgreiches Jahr.

Catharina Retzke

P.S.: Für Anregungen oder Fragen steht Euch ab sofort die neue BFVJ-Mail zur Verfügung: BFVJ@jura.uni-muenchen.de

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Stand: ##, Ulf Kortstock

10.3.1997 by ulf@kortstock.de